Lavadora

Heute mal eine Geschichte der anderen Art und eher nicht alltaeglich. Vor ca. 1 Woche kriegte ich eine SMS von einem ehemaligen Komilitonen von mir mit der Frage wie es mir gehe. Ich schrieb dann zurueck dass es mir gut gehe und gerade fuer 2 Monate in Bolivien sei. Daraufhin hat er diesen Blogg gelesen und fragte mich daraufhin, wie er ein wenig Geld spenden koennte, so dass es so direkt wie moeglich ankommt. Ob das direkt ueber mich an meine Gastfamilie ginge und was denn noetig waere. Vll koennt ihr euch an die Waeschewasch-Geschichte erinnern. Ich hab ihn gefragt, in welcher Groessenordnung er denn was geben wolle und ihm geschrieben, dass es hier keine Waschmaschine im Haus gibt. Daraufhin hat er ein wenig recherchiert und 250€ auf den Weg geschickt! Als ich mit meiner Gastfamilie gesprochen habe und ihnen die Umstaende erklaert, klappte denen der Unterkiefer runter und sie waren absolut baff.

Gestern sind wir also losgezogen so ein gutes Stueck zu kaufen. Dabei habe ich einiges ueber Waschmaschienen gelernt. Zum Beispiel braucht so eine bolivianische Familie eine Maschine mit min. 10kg Fassungsvermoegen, weil sonst die grossen Roecke der Frauen gar nicht rein passen. Auch sind die guenstigeren Maschinen Toplader und haben eine horizontal drehende Trommel. Ausserdem wird bei diesen Maschienen das heisse Wasser ueber eine seperate Leitung in die Maschine gefuehrt und nicht direkt in der Maschine erhitzt. Das gute Stueck wurde, obwohl es eher eine der guenstigeren war, dann doch etwas teurer. Man sollte es nicht meinen, aber solche Luxusgueter wie Waschmaschinen sprengen durchaus absolut den Rahmen. Das faengt bei ca. 2000Bolivianos an (also knapp 250€ fuer Maschinen mit ca. 7.5kg Fassungsvermoegen) und geht dann hoch bis 5000-6000Bolivianos. Wenn man zugrunde legt, dass das Durchschnittseinkommen so eher bei nicht mal 200€/Monat liegt, ist das nen ganz schoener Hammer und verstaendlich, dass die meisten Leute per Hand im arschkalten Wasser waschen. Mit der deutschen Finanzspritze konnten ca. 2/3 der Maschine finanziert werden.

Marcel, an dieser Stelle 1000 Dank fuer deine Unterstuetzung. Du hast definitiv eine Familie ziemlich gluecklich gemacht und ziemliches Erstaunen verursacht, wie ein fremder Mesch so viel Gutes tun kann! 😀

Nach den ersten Waschgaengen, die Mario heute fachmaennisch durchgefuehrt hat, war das Erstaunen gross, wie trocken die Waesche aus der Maschine kommt. Normalerweise kommt die Waesche klatschnass auf die „Leine“, oder eher die Holzlatten. Allerdings lief die Maschine heute nur mit Kaltwasser, weil Heisswasserzufuhr nicht selbstverstaendlich ist in bolivianischen Haeusern. Auch braucht die Maschine wesentlich weniger Wasser als das Handwaschen. Das Ergebnis kann mit heissem Wasser definitiv noch besser werden. Kann man bei diesen Maschienen aber auch haendich zudosieren.

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Inspektion des Fuellvolumens

 

Ausladen zu hause.
Ausladen zu hause.

 

Dani ist schwer begeistert waehrend der ersten Waschgaenge.
Dani und Keyla ist schwer begeistert waehrend der ersten Waschgaenge.

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