Jetzt bin ich doch noch in einer Gastfamilie angekommen. Sie besteht aus Mario und Maria und ihren 4 Kindern plus Johni, der eine Ausbildung zum Schneider bei Mario und seinem aeltesten Sohn Eber macht. Eber und seine Frau Jenny haben einen gemeinsamen Sohn Jumbio (2). Priscilla (17) geht noch zur Schule, Daniela (21) studiert Oekonomie in der Uni in La Paz und wird von BQEF finanziell unterstuetzt, sonst wuerde sie ihrem Vater in der Schneiderrei helfen und eben nicht studieren koennen. Keyla (4) geht nocht nicht ganz zur Schule, sondern in so eine Art Vorschule. Die Familie wohnt im aeltesten Teil von El Alto und somit ist es auch halbwegs sicher. Allein zwischen Mitternacht und frueh um 4 auf der Strasse rumtreiben ist trotzdem nicht angesagt. Das Haus liegt auf etwa 4080m ueber dem Meeresspiegel und damit ganz schoen weit oben. Aber Coca-Tee hilft bei der Anpassung. 🙂
Hier mal der Blick aus meinem Fenster ueber El Alto und in Richtung Flughafen:
Der Blick von der Dachterasse auf den Huayna Potosi (links im Bild und mit knapp ueber 6000m der einfachste 6000er in Bolivien), also in die andere Richtung:
Gester gab es mal wieder eine Strassenparade hier in El Alto. Der Reiz dieser Paraden bleibt mir irgendwie verborgen. Das sieht dann so aus, dass alle Schulen und/oder die Gemeinden von nah und fern sich irgendwo versammeln und dann durch den Ort laufen mit Musik und diversen „Verkleidungen“ zum Teil auch indigenen Trachten. Ich finde, dass das immer ganz gehoerig an militaerische Uebungen erinnert. Morgen ist Unabhaengigkeitstag von La Paz oder so aehnlich und deshalb finden die ganze Woche lang ueberall Paraden statt. Jedenfalls hatte Priscilla gestern keine Schule, weil sie in der Parade mitlaufen musste/durfte. Eber, Jenny, Jumbio und ich haben uns den Spass dann natuerlich angesehen. Hier Jumbio beim Warten auf die Parade:
und Priscilla als 2. von hinten in der mittleren Reihe:
und so sahen die Musiker aus Priscillas Schule aus. Konnten aber ganz passabel spielen. Vor allem im Hinbick auf die Meereshoehe und dass die dabei auch noch marschiert sind…
Heute waren wir dann zu 4. (Mario, Maria, Keyla und ich) in Laja, dem Geburtsort von Mario und Maria. Da gab es natuerlich wieder eine Parade der wir beigewohnt haben. Und danach gab es, etwas erhaben ueber Laja, Picknick mit wunderschoenem Ausblick auf den Huayna Potosi, den Illimani und das Illampumassiv.
Mario mit Essen und Getraenk:
Maria und Mario bei Essen:
Klassisches Essen Kartoffeln, Haenchen, Reis und Gemuese – ja genau, sehr trockene Angelegenheit! Aber mit Sossen haben sie es hier nicht so. Lecker wars trotzdem, nur eben auf Dauer nicht besonders abwechslungsreich.
Ausblick auf den Huayna Potosi:
Auf der Rueckfahrt haben Keyla und ich mit meiner Kamera rumgespielt und so gibt ein Foto von ihr und eins von mir: